9. Darum DIE LINKE wählen: „Kultur“

Die aktuelle Kulturpolitik setzt häufig auf teure Großprojekte. Sie behauptet PrestigeInvestitionen lockten Investoren und Wirtschaftsansiedlung herbei und binden sie in der Stadt. Für alternative Kulturprojekte und unterdrückte Kulturansätze, für kritische Künstler*innen, für Straßentheater und kulturelle Belebung abgekoppelter Stadtteile bleibt dann oft viel zu wenig Geld übrig.

Als Folge zwingt die Finanznot viele Kulturträger*innen, der Verlockung des „Sponsorings“ nachzugeben, damit die kulturelle Unabhängigkeit aufzugeben und zum Werbeträger zu werden. In der Corona-Krise haben ganz besonders Künstler*innen gelitten. Ihnen sind die Einnahmen, auf die sie angewiesen sind, vollständig weggebrochen. Kommunale Unterstützungsangebote schließen diese Lücke bisher nicht.

Kultur ist kein Luxus, sondern ein Stück Lebensqualität, das für alle Menschen gleich erreichbar sein muss. Ein breites kulturelles Angebot trägt dazu bei, die Phantasie der Menschen, ihre Kreativität, ihre Wertebilder und Denkmuster zu entfalten. Kultur gehört zu einer Demokratie. Eine lebendige Kulturszene ist auch ein Ausdruck für eine lebendige Kommune.

Aufgabe einer Kommune ist es, die Vielfältigkeit von kulturellen Ausdrucksformen zu fördern. Dies gilt auch hinsichtlich der Verschiedenartigkeit der Träger*innen. Es gilt Räume für öffentlichen Diskurs und die Erprobung neuer Ideen zu schaffen. Kultur darf nicht dem marktwirtschaftlichen Prinzip untergeordnet werden. Die Kommune hat auch die Verantwortung dafür, dass Kultur in seiner Verschiedenartigkeit allen zugänglich bleibt.

Kulturelle Einrichtungen müssen vom Zwang befreit werden, wirtschaftlich agieren zu müssen. Die Vielfalt der Kulturen sollte auch durch die Entwicklung der Städtepartnerschaften gefördert werden und zwar in erster Linie durch Begegnung der Bevölkerung. Kultur rechnet sich nicht, zahlt sich aber aus.

DIE LINKE fordert:

■ Erhalt und Ausbau vorhandener kultureller Einrichtungen und Pflege des kulturellen Erbes.

■ Erhalt des kommunalen kollektiven Gedächtnisses und Förderung neuer Denkanstöße durch kostengünstigen Zugang zu Museen, Büchereien, Archiven und Kunstschulen.

■ Soziokulturelle Einrichtungen in den einzelnen Stadtteilen und Gemeinden, um den Menschen in ihrem unmittelbaren Wohnbereich den Zugang zur Kultur zu ermöglichen.

■ Unterstützung von freien Theater-, Musik- und Filmgruppen.

■ Förderung von wenig bekannten Kulturbewegungen zum Beispiel aus Arbeiter*innen-, Umwelt- und Anti-Atom-Bewegungen.

■ Konzepte und Programme zur Förderung von Medienkompetenz.

■ Unterstützung offener Kanäle oder Lokalradios, um Medienvielfalt zu sichern.■ Kommunale Förderprogramme für von der Corona-Krise betroffene Künstler*innen.