2. Alternative Statuskonferenz am 30./31. Oktober

am 11.11.2011, also vor fast genau zehn Jahren, trafen sich Bund und Länder und verabredeten einen Neustart bei der Standortsuche nach einem dauerhaften Lager für hochradioaktiven Atommüll. Am 28.9.2020, also vor gut einem Jahr, veröffentlichte die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) einen Bericht und eine Landkarte, die zwar nicht dem gesetzlich definierten „Zwischenbericht Teilgebiete“ entsprachen – aber so behandelt wurden. Und schließlich am 7.8.2021, also vor gut zwei Monaten, ging die „Fachkonferenz Teilgebiete“ zu Ende, die als erstes im Gesetz beschriebenes sogenanntes Beteiligungsformat dem von staatlichen Institutionen formulierten Anspruch nicht gerecht wurde.

Es ist also an der Zeit, eine kritische Zwischenbilanz zu ziehen. Wo steht das Suchverfahren aktuell? Wie sind Stimmung und Diskussionsstand in den betroffenen Gebieten – zwischen NIMBY („nicht bei mir“), gesellschaftlicher Verantwortung und solidarischer Vernetzung? Welche Erfahrungen gibt es mit der Öffentlichkeitsbeteiligung? Wie wird die bisherige Arbeit des Atommüll-Bundesamtes (BaSE) und der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) beurteilt? Welche Rolle spielt der schwach- und mittelradioaktive Müll in der Debatte? Wie können sich Aktive in den Teilgebieten bestmöglich organisieren und vernetzen? Wie wird für den Zeitraum der Suche mit den Zwischenlagern umgegangen?

Auf der 2. Alternativen Statuskonferenz, die vom 30. bis 31. Oktober im Online-Format stattfindet, schauen Umweltorganisationen, Wissenschaftler*innen, Initiativen und Expert*innen aus unterschiedlichen Perspektiven auf die genannten Fragen. Die Konferenz will dazu beitragen, Aufklärung, Austausch und Vernetzung Betroffener voranzubringen.

Veranstaltet wird die Konferenz gemeinsam vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad und der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt.

Die Veranstaltung war ursprünglich als Präsenz-Format geplant, um vor allem den persönlichen Austausch zu ermöglichen. Allerdings machen die Corona-Auflagen beim gebuchten Konferenzort eine Tagung in der geplanten Größenordnung leider unmöglich. Deshalb mussten wir auf das Online-Format mit all seinen Nachteilen (und wenigen Vorteilen) ausweichen.

Die Alternative Statuskonferenz ist die erste Gelegenheit seit Vor-Pandemie-Zeiten, bei der Betroffene und allgemein die Zivilgesellschaft in größerem Rahmen ohne staatlich gesetzte Bedingungen zum Thema Standortsuche diskutieren können. Dazu laden wir herzlich ein.

Weitere Informationen (u.a. zu Programm und Mitwirkenden) gibt es hier.

Um teilzunehmen, ist eine Anmeldung nötig.

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