Applaus ist zu wenig!

Beifall und Einmal-Prämien sind ein guter Dank – wir müssen aber dafür sorgen, dass gerade diese oft schlecht bezahlten Berufe auch nach der Krise weiter im Mittelpunkt stehen

In Zeiten der Corona-Pandemie zeigt sich: Bestimmte Berufsgruppen halten den Laden am Laufen. Dazu gehören beispielsweise die Beschäftigten in Verkehrsunternehmen, bei Abfallentsorgern, in Lebensmittel-Läden sowie in Heimen und Krankenhäusern.

Franziska Junker

Zum Großteil sind es frauendominierte Berufe. Ohne sie wäre die Daseinsvorsorge nicht gewährleistet. Viele dieser Berufe gehen mit hoher Belastung und geringer Wertschätzung einher.

Zudem ist die Bezahlung oft unterdurchschnittlich. So erhält der Verkäufer im Supermarkt nur 9,66 Euro und die Busfahrerin 11,38 Euro die Stunde. Die Zahlenangaben sind von 2014, neuere Zahlen gibt es dazu leider nicht.

Franziska Junker

Die Politik trägt eine gehörige Mitschuld daran. Sie hat Märkte liberalisiert. Sie hat öffentliche Dienstleistungen ausgelagert und privatisiert. Und sie hat die Arbeitsmärkte prekarisiert.

Deshalb brauchen wir eine politische Kehrtwende: Wir müssen die Arbeitsbedingungen verbessern, die Löhne erhöhen, Tarifverträge stärken – und so die Arbeit in unverzichtbaren Berufen aufwerten. Wir müssen da stoppen, wo Unternehmen längst geplante Restrukturierungen unter dem Deckmantel der Corona-Krise verwirklichen wollen (Meyer-Werft). Wer staatliche Hilfe bekommt, darf keine Renditen zahlen und sollte sich auch bei Boni zurückhalten.

so Franziska Junker

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