„Wir müssen an die Verteilung der Gewinne ran“

Es ist nachvollziehbar, dass die Landwirte gegen die Konzernmacht der Einzelhandelsketten aufbegehren und sich für die bessere Bezahlung ihrer Arbeit einsetzen. Als Erzeuger tragen die Bauern den Großteil des Risikos, bekommen aber über alle Lebensmittel hinweg im Schnitt nur magere 13 Prozent des Verkaufspreises. Das deckt oft nicht mal die Produktionskosten.

Leserbrief Franziska Junker, Neukamperfehn

Betrifft Artikel: Frustriert von der Abhängigkeit

Die großen vier Handelsketten Aldi, Edeka, Rewe und Schwarz (Lidl) haben mit rund 85 Prozent Marktanteil eine enorme Preissetzungsmacht und nutzen diese auch schamlos aus. Ihr Ziel ist es den Kunden das Produkt immer ein paar Cent billiger zu bieten als die Konkurrenz. Das geht Kosten des Erlöses der Bauern.

Die Bundesregierung muss diesem Treiben endlich ein Ende setzen. Es wäre aber falsch, einfach nur die Preise zu erhöhen, denn dadurch ist ja nicht sichergestellt, das das Geld auch wirklich bei den Landwirten ankommt. Wir müssen an die Verteilung der Gewinne ran. Notfalls mit muss die Marktmacht der Lebensmittelhändler mit einer Änderung des Kartellrechts gebrochen werden. Diejenigen, die das größte Risiko tragen, sollten auch den größten Teil des Verkaufspreises bekommen. Das heißt erst die Bauern, dann die Verarbeiter und dann die Lebensmittelketten.

Quelle: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Linksfraktion „Stellung von Landwirtinnen und Landwirten in der Wertschöpfungskette“ (Drs. 19/15354).

_Die_Big_Four_haben_85_Prozent_Marktanteil