KiTa-Gesetz: Landesregierung schiebt notwendige Qualitätsverbesserungen auf die lange Bank

Mit den Stimmen der SPD-CDU-Mehrheit hat der niedersächsische Landtag das kritisierte Kita-Gesetz (NKiTaG) beschlossen. „Nur Gruppen in Ganztagskindergärten sollen die dritte Fachkraft mit 20 Wochenstunden bekommen und das auch erst ab dem Jahr 2027. Das zeigt, dass der Fokus der Landesregierung nicht auf Qualitätsverbesserungen in den KiTas, sondern auf der aktuellen Kassenlage liegt.

Besonders deutlich wird das, wenn die Einführung der 3. Fachkraft in ferne Zukunft verschoben wird. Damit ignoriert die Landesregierung die stetig gestiegenen Anforderungen an das Personal in den KiTas und lässt bereits vorhandenen Erzieherinnen und Erzieher mit warmen Worten und leeren Versprechungen zurück“, übt Lars Leopold, Landesvorsitzender der niedersächsischen LINKEN, scharfe Kritik am novellierten Kita-Gesetz.

Landesvorstandsmitglied Franziska Junker ergänzt: „Die Bedürfnisse der Kinder sind heute doch anders als etwa vor dreißig Jahren, als das ursprüngliche KiTa-Gesetz verabschiedet wurde. Damit sind auch die Anforderungen an die Erzieherinnen und Erzieher immer größer geworden. Aber die Landesregierung verweigert ihnen schlichtweg die dringend notwendige Entlastung. Und so ist es kein Wunder, dass immer mehr pädagogische Fachkräfte dem Job den Rücken kehren und sich immer weniger junge Menschen für eine Ausbildung als Erzieherinnen/Erzieher interessieren.

Bildungsminister Tonne muss endlich begreifen, dass jeder Euro, der in eine hohe Qualität frühkindlicher Bildung gesteckt wird, eine Investition in die Zukunft ist und der gesamten Gesellschaft zugutekommt. Dafür brauchen wir überall gut erreichbare Kitas mit Öffnungszeiten, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen und gleichzeitig eine qualitativ hochwertige Betreuung sicherstellen. Das geht nur mit ausreichend Personal und entsprechenden Investitionen in Qualitätsverbesserungen – doch das aktuelle Gesetz kann beides nicht in ausreichendem Maß sicherstellen!“