Niedersachsen erlaubt 12 Stunden Schichten:

„Die Ausweitung der Arbeitszeiten ist ein völlig falsches Signal für die Pflege“

Wegen der Zunahme der Corona-Infektionen lässt Niedersachsen in der Kranken- und Altenpflege sowie weiteren Bereichen der kritischen Infrastruktur längere Arbeitszeiten zu.

Bis zum 10. April erhöht sich laut dem niedersächsischen Sozialministerium die zulässige Arbeitszeit auch in Alten- und Pflegeheimen auf 60 Stunden pro Woche bzw. zwölf Stunden pro Tag. Im Schnitt dürfe die Wochenarbeitszeit 48 Stunden aber weiterhin nicht übersteigen.

Franziska Junker

Dazu Franziska Junker Mitglied im Landesvorstand DIE LINKE Niedersachsen: „Die Ausweitung der Arbeitszeiten ist ein völlig falsches Signal für die Pflege.“ Tarifverträge und ihre Arbeitszeitregelungen gelten weiter und können auch durch die Verordnung nicht ausgehebelt werden.“ Selbst wenn man es in Ausnahmensituationen tun wollte ist es in der Pflege nicht machbar, es sei denn man nimmt in Kauf das die Pflegekräfte selber erkranken. Gerade dort wo man auch stark körperlich unter Schutzkleidung arbeiten muss, ist über 12 Stunden arbeiten einfach nicht zumutbar und nicht zu realisieren.

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Kai Jesiek

Dazu Kai Jesiek: „So sieht sie also aus, die Wertschätzung und Attraktivität im Gesundheitswesen.“ Die Erfahrung nach der ersten Welle von Corona hat gezeigt, Arbeitszeiten über 6 Stunden gefährden bei einer Infektionslage das Personal überdurchschnittlich – Reaktion unserer Politik darauf: „Erhöhung der Arbeitszeit“ das geht negativ in eine Richtung die wir nicht wollen, weil die Pflegekräfte schon eh überlastet sind.
Das ist nicht einmal mathematisch nachvollziehbar und zeigt das es auch hier wieder nur um Gewinnoptimierung geht.

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Junker weiter: „Wir brauchen bessere Bezahlung für alle Pflegekräfte, bessere Arbeitsbedingungen, allgemeinverbindliche Tarifverträge. Es reicht, jetzt muss endlich Schluss sein mit dem Sparkurs im Gesundheitswesen.

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