20.000 neue Vollzeitstellen für Pflegehilfskräfte ?

In der Pflege liegt vieles im Argen und die Corona-Krise bestätigt die Kritik an Kürzungen in allen Bereichen berechtigt war. Besonders schwer zum Tragen kommen die Einschnitte nun in der Altenpflege.

In einer Sondersitzung des Ausschusses für Gesundheit und Pflege, hat am Montag eine Anhörung zum sogenannten Gesundheitsversorgungs- und Pflegeverbesserungsgesetz stattgefunden. In diesem Gesetzentwurf verspricht die Bundesregierung 20.000 neue Vollzeitstellen für Pflegehilfskräfte, finanziert aus der Pflegeversicherung.

Die Verbände haben am Montag darauf hingewiesen, dass dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein kann. Es fehlt an allen Ecken und Enden. Außerdem kann die Bundesregierung viele Stellen versprechen. Sie wird sie in der jetzigen Situation niemals finanzieren müssen, da offene Stellen in der Altenpflege schon jetzt über Wochen und Monate nicht besetzt werden können.

Hierzu sagen DIE LINKEN


Franziska Junker, Kreisverband Leer und Lena Kamberg, Kreisverband Emden

In der Pflege liegt vieles im Argen und die Corona-Krise bestätigt die Kritik an Kürzungen in allen Bereichen berechtigt war. Besonders schwer zum Tragen kommen die Einschnitte nun in der Altenpflege.

Finanzinvestoren machen auf Kosten der Beschäftigten und der pflegebedürftigen Menschen satte Gewinne. Die Empathie und die Geduld der Pflegekräfte werden gnadenlos ausgenutzt. Täglich engagieren sie sich in der Altenpflege für das Wohlergehen der Pflegebedürftigen.

Nicht selten gehen sie dabei über ihre eigenen Grenzen hinaus. Nur jede*r fünfte Beschäftigte wird, diese Tätigkeit unter den derzeitigen Bedingungen bis zum Rentenalter ausüben können. Dazu kommen hohe Krankenstände aufgrund der enormen körperlichen und auch psychischen Belastungen.

Doch der Fachkräftemangel ist hausgemacht. „Gegen zu wenig Personal in der Pflege helfen einzig gute Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung. Jedoch die Kosten für ausreichend Personal, eine angemessene Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen dürfen nicht zu Lasten der pflegebedürftigen Menschen und ihrer Angehörigen gehen. Die Versicherungsleistungen decken die Pflegekosten weder im stationären noch im ambulanten Bereich ab. Arbeitgeber, Gewerkschaften und Politik haben es in der Hand: Wenn sie für gute Arbeitsbedingungen sorgen, entscheiden sich mehr Menschen für die Pflege und Fachkräfte bleiben im Beruf.

Die Linke fordert deshalb eine klare Aufwertung der ambulanten Pflege und unterstützt Bestrebungen nach gesetzlichen Regelungen für eine gute ambulante pflegerische Versorgung. Gute Pflege muss überall möglich und erreichbar sein, zu Hause, in der stationären Einrichtung und im Krankenhaus. Dazu gehören gute Arbeitsbedingungen und tarifliche Bezahlung für die Pflegekräfte.

Franziska und Lena möchten eine regionale Anlaufstelle anbieten, wo wir uns mit Pflegekräften austauschen können. Gemeinsam eine Strategie entwerfen, wie wir die Arbeitgeber, die Gewerkschaften und die Politik mit ins Boot bekommen und vieles mehr.

Bei Interesse
Kontakt oder direkt unter junker (ät) dielinke-leer.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.