Deutschland droht endgültig das technische Wissen im Schiffbau zu verlieren.

Die neue Koordinatorin der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Claudia Müller (Die Grüne) will den Ausbau der klimaneutralen Schifffahrt vorantreiben. „Wir müssen in Deutschland und möglichst auch in Europa auf klimaneutrale Antriebe setzen und damit den Werftenstandort Europa zukunftsfähiger machen“, sagte Müller der Deutschen Presse – Agentur.

Franziska Junker, Mitglied im geschäftsführenden Landesvorstand der Partei DIE LINKE Niedersachsen, kritisiert:

„Schon in den letzten Jahren ließen die durch die Tonnagesteuer hochsubventionierten deutschen und europäischen Reeder ihre Schiffe in Südostasien bauen.

Mit dem Verlust vieler Werften droht Deutschland endgültig das technische Wissen im Schiffbau zu verlieren.

Die globale Schifffahrt produziert rund 3 Prozent aller Klimagase, mehr als die gesamte deutsche Volkswirtschaft. Die Anforderungen des Klimaschutzes können nicht nur über den Schiffneubau erreicht werden.

Die gesamte Flotte muss umgebaut, Stromerzeugung offshore massiv ausgebaut und eine effektive Infrastruktur für klimaneutrale Kraftstoffe aufgebaut werden. Eine mögliche Initiative bestände in einer Initiative bezüglich des Einbaus von Flettner-Rotoren auf Schiffen.“

Und weiter sagte Junker: „Zusätzlich sollte Niedersachsen eine aktive Rolle bezüglich ökologisch und sozial verantwortlichen Recyclinginitiativen in der Verschrottung von alten Schiffen einnehmen.

In einem solchen Zusammenhang ist die Vernachlässigung der Werften ein großes Versäumnis der letzten Jahre.

Die Konzentration auf die militärische Schifffahrt ist nicht nur aus politischen und moralischen Gründen abzulehnen. Diese führte auch zu einer Verkleinerung der maritimen Fähigkeiten, die sich bei der Klimapolitik in den nächsten Jahren bitter rächt.“

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