Menschen im Mittelpunkt

Jetzt ist die Zeit, über die Corona – Krise hinaus zu denken – mit dem Menschen im Mittelpunkt.

Die Corona – Pandemie trifft alle Bereiche der Maritimen Wirtschaft: Die Binnenschifffahrt, die Handels- und die Kreuzfahrtschifffahrt, die Hafenwirtschaft und die Logistik.

Als erstes waren die Betriebe im Fahrzeugumschlag, die Fährterminals mit Personenverkehr und die Kreuzfahrtterminals betroffen. Dramatisch sind die Rückgänge im Bereich des Fahrzeugsumschlags.

Nachdem die Autokonzerne die Produktion von Fahrzeugen eingestellt hatten und der Automarkt quasi nicht mehr existent war, kam der Umschlag in diesem Sektor zum Erliegen.

Sämtliche in diesem Bereich tätigen Hafenbetriebe führten Kurzarbeit ein. Davon waren über 2.000 Beschäftigte in Niedersachsen direkt betroffen.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 640px-EmdenMoleAutotransporterSchlepper.jpgÜber die Häfen Emdenund Cuxhaven werden wesentliche Teile des Fahrzeugsexports sowie des Kfz -Imports abgewickelt, die damit für viele Unternehmen das Tor in die Welt sind.

Bei uns im Pkw-Umschlag Wasserseite fahren wir im Ausland produzierte Fahrzeuge von den Schiffen auf die Lagerplätze und umgekehrt in Deutschland produzierte Fahrzeuge auf die Schiffe, damit sie exportiert werden können. Mitte März hat die Autoindustrie in Deutschland die Arbeit eingestellt, das ist bei uns deutlich spürbar.

Auch wenn die Produktion hier und im Ausland so langsam wieder aufgenommen wird, rechnen wir über das ganze Jahr hinweg gesehen derzeit mit einem Mengenverlust von circa 30 bis 40% Prozent. Unsere Abläufe in der täglichen Arbeit haben sich auch verändert. Die Schiffe kommen seltener. Früher wurden wir mit einem neunsitzigem Bulli, mit 8. Personen an unsere Einsatzorte im Hafen gefahren. 

Zurzeit sind werden wir mit vier Personen gefahren. Der Fahrer sitzt vor einer Plastikabtrennung, Vier Arbeiter sitzen dahinter versetzt auf den drei Bänken im Fahrzeug. So werden wir die ganze Schicht durch, zu den Reihen gefahren, wo die Fahrzeuge stehen, die wir dann verschiffen oder löschen. Aber das dauert jetzt natürlich viel länger als sonst, damit braucht auch die Abarbeitung der Aufträge länger und dadurch steigen dann die Personalkosten. 

Politisch Druck machen: Die Bundesregierung hat mit Beginn der Krise schnell und in bisher nicht gekannter Weise Maßnahmen im Umfang von derzeit 1,8 Billionen Euro zur Abfederung der Krise auf den Weg gebracht. Als Partei DIE LINKE müssen wir politisch Druck machen, jetzt dafür kämpfen, dass diese Maßnahmen auch bei den Beschäftigten ankommen, dass es zu einer sozial gerechten Verteilung kommt.

Hafenarbeiterin Franziska Junker

Beitrags-Bilder: Wikimedia Bild1 Bild2

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